Kunst.Preis 2020 für Menschen mit geistiger Behinderung in Niederbayern und der Oberpfalz

20.06. - 19.07.2020

Liebe Freundinnen und Freunde des Kunst.Preises,
wir laden Sie herzlich ein! Der Kunst.Preis 2020 ist vom 20. Juni bis 19. Juli zu sehen!

Aufgrund der Vorgaben des Freistaates Bayern haben wir Vorkehrungen getroffen, die Ihrem Schutz und Ihrer Gesundheit dienen.

Bitte beachten Sie folgende Regeln:
• Im gesamten Ausstellungssaal dürfen sich maximal 17 Personen aufhalten.
• Im ganzen Haus ist das Tragen von Mund- und Nasenschutz Pflicht.
• Wahren Sie einen Mindestabstand von 1,5 Metern.
• Besuchen Sie uns bitte nur, wenn Sie gesund sind, keine Grippe-Symptome aufweisen
und in den letzten 14 Tagen keinen Kontakt zu Covid-19-Erkrankten hatten.

Weitere Infos zum Kunst.Preis 2020 finden Sie hier: www.galerie-st-klara.de
veranstaltet von: Kunst- und Gewerbeverein Regensburg e. V.
Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V.
www.kjf-regensburg.de • Telefon: 09 41 7 98 87-100

              

15. Juni 2020

___________________________________________________________________________

 

Mein Traum vom fliegenden Spiegelei ..."

6. Kunst.Preis 2020 ist vom 20. Juni bis 19. Juli in den Räumen des Kunst- und Gewerbevereins zu sehen.

 

Eigentlich hätte am 24. April die Vernissage zum 6. Kunst.Preis 2020 stattfinden sollen. Diese einzigartige Ausstellung, die einem zweijährig stattfindenden Wettbewerb für Menschen mit geistiger Behinderung in Niederbayern und der Oberpfalz zu verdanken ist, hat sich ihren Platz in der etablierten Kunstszene erobert. Aus bekannten Gründen war dies nicht möglich. Umso mehr freuen sich die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. und der Kunst- und Gewerbeverein Regensburg e. V. als Veranstalter, dass all die Werke nun endlich vom 20. Juni bis 19. Juli in den Räumen des Kunst- und Gewerbevereins gezeigt werden können. „Es dürfen sich aufgrund der derzeit geltenden Vorsichtsmaßnahmen zwar nur 17 Personen gleichzeitig vor Ort aufhalten, doch das hat auch viel für sich, kann man doch jedes Werk in Ruhe auf sich wirken lassen“, sind sich Dr. Georg Haber, Vorsitzender des Kunst- und Gewerbevereins, und Michael Eibl, Direktor der KJF Regensburg einig.

 

Alleine die Titel mancher Werke wie „Mein Traum vom fliegenden Spiegelei“ deuten an, dass der Kunst.Preis 2020 in ganz besondere Welten entführt: „Der Lichtschrankenkartenautomat“ stellt sich als dreidimensionales Konstrukt vor. Angela Merkel oder Manuel Neuer dürfen sich glücklich schätzen, wurden sie doch mit je einem eigenen Kunstwerk bedacht. Über „Die fliegende Werkzeugmaschine mit Versteck“ oder die „Hochzeit mit Manitou Esma Jesus Bernhard und Sonnenuntergang“ sei hier nicht mehr verraten, will es doch selbst entdeckt werden.

Insgesamt haben 165 Künstlerinnen und Künstler 575 Arbeiten eingereicht. 86 von ihnen sind mit 133 Werken aus Malerei, Skulptur, Grafik, Plastik, Objekt und Fotografie in der Ausstellung vertreten. Die Jury hatte keine leichte Aufgabe, aus all diesen beeindruckenden Arbeiten die drei Preisträger zu ermitteln. Über den 1. Preis beim Kunst.Preis 2020 darf sich Ardijan Gash freuen. Der Künstler, der kaum spricht, malt für sein Leben gerne. „Stunde um Stunde arbeitet er an seinen Bildern, nur durch die Pausen und das Arbeitsende am Abend unterbrochen.“ Mit dem 2. Preis wurde Christina Kerscher ausgezeichnet. Die Künstlerin besucht regelmäßig das Atelier KUNST inklusiv in Regensburg und experimentiert künstlerisch in alle Richtungen – mit großem Erfolg. Niels Raith, der am liebsten malt, was ihm gerade in den Sinn kommt, darf sich über den 3. Preis freuen. Seine Bilder strahlen und zeugen von seiner positiven Welteinstellung und seinem Humor.

Kunst.Preis 2020 ist Alfred Böschl gewidmet:

Dass der Kunst.Preis 2020 nicht wie gewohnt mit einer fröhlichen und kurzweiligen Vernissage, mit allen ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern gefeiert werden konnte, fiel schwer genug. Was dieses Mal jedoch am meisten schmerzt, ist der Verlust von Alfred Böschl: „Wenige Tage nach unserer gemeinsamen Arbeit in der Jury haben wir einen ganz besonderen Menschen, eine Persönlichkeit verloren. Was für ein Bildhauer, einfühlsamer Künstler und Organisator er war! Alfred Böschl wollte die Outsider-Kunst mit uns in die Mitte der Gesellschaft bringen, sie öffentlich zugänglich machen. Dazu sind ein langer Atem und viel Überzeugungsarbeit notwendig; das war ihm bewusst. Dass der Kunst.Preis heute diesen ausgezeichneten Ruf genießt und seinen Raum gefunden hat, ist wesentlich Alfred Böschl zu verdanken“, erinnert sich Michael Eibl dankbar. Der Kunst- und Gewerbeverein sowie die Katholische Jugendfürsorge haben deshalb den Kunst.Preis 2020 ausdrücklich Alfred Böschl, der ihn noch mit auf den Weg bringen konnte, gewidmet.

"Wie in jedem Wettbewerbsjahr bin ich stolz darauf, dabei sein und meinen Schirm aus Neugier und Zuneigung über das Unternehmen Kunst.Preis halten zu dürfen.“

Eva Demski, von Beginn an Patin des Kunst.Preises, hat die Vernissage vor Ort besonders vermisst. Die bekannte Schriftstellerin liebt diese Kunst und befasst sich so innig mit ihr, dass sie nahezu jedes Werk und jede Künstlerin, jeden Künstler namentlich benennen könnte. „Ich werde Sie alle sehr vermissen. Ich werde die Dinglichkeit der Werke vermissen, die sichtbaren Pinselstriche, das Papier, die Materialien. Ich werde das unbefangene Gedränge in den liebgewordenen, schönen Räumen vermissen …“ Als Patin wirbt sie weiterhin unermüdlich für diese Kunst, diese auch zu kaufen und in öffentlichen Räumen auszustellen, geht doch von diesen Werken eine ganz besondere Magie aus.

Herzlichen Dank für die Unterstützung: ohne finanzielle und ideelle Unterstützung wäre der Kunst.Preis in dieser professionellen Aufbereitung nicht möglich. Ein herzliches Vergelt’s Gott gilt

- dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales,

- Günther Lange, Regionalstellenleiter, Zentrum Bayern Familie und Soziales, Region Oberpfalz, 

- Max Harreiner, Vorsitzender von „Für junge Menschen.“ Stiftung kirchliche Kinder- und Jugendhilfe.

Ein ganz besonderer Dank für die ausgezeichnete Arbeit bei der Jurierung geht an

Dr. Maria Baumann, Leiterin der Kunstsammlungen des Bistums Regensburg,

Alfred Böschl,Künstler und Mitglied des Kunst- und Gewerbevereins († 14. März 2020),

Dr. Rudolf Ebneth, Vorstandsmitglied des Kunst- und Gewerbevereins,

Edmund Klingshirn, ehemaliger Behindertenbeauftragter des Landkreises Kelheim,

Peter Lang, Herausgeber Kulturjournal Regensburg,

Wilma Rapf-Karikari, Galeristin der Galerie Kunstpartner Adlmannstein.

Dieses Engagement, so Michael Eibl und Dr. Georg Haber, kann nicht genug gewürdigt werden: "Dass der Kunst.Preis künstlerisch so hoch geschätzt wird und seinen festen Platz in der Kulturszene gefunden hat, ist wesentlich auch der Jury zu verdanken, die ihre Arbeit jedes Mal aufs Neue genau und sorgfältig – viele Aspekte und Kriterien abwägend – vornimmt. Wir danken Ihnen sehr!"

(Text: Isolde Hilt)

 

Folgen Sie uns auf Facebook

Folgen Sie uns auf Instagram