Hängen Stellen Legen
23.11. - 22.12.2019Ausstellungsdauer: 23. November bis 22. Dezember 2019
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr
Die Begriffe hängen stellen legen implizieren bereits den Raum. Es wird etwas an die Wand oder die Decke gehängt, auf einen Sockel gestellt oder auf den Boden gelegt. Der bewusste Umgang mit dem Raum, mit Dreidimensionalität ist die Klammer für die Gruppenausstellung der vier Berliner Künstlerinnen Claudia Busching, Ute Essig, Ursula Sax und Pomona Zipser.
Jede der vier entwickelt auf ihre Art den Zugang zur Räumlichkeit.
Die raumgreifende Installation von Ursula Sax bestimmt den zweistöckigen Hauptraum des Kunst- und Gewerbevereins. Zwei sich gegenseitig ergänzende Formen aus gelb bestrichenem Packpapier hängen von der Decke bis fast zum Boden. Zusätzlich zeigt sie Skulpturen aus Metall. Elemente, ähnlich wie Kettenglieder aneinandergefügt, bilden je nach Hängung immer wieder neue Formen und geben dem Zufall Raum. Außerdem zeigt sie großformatige Tuschezeichnungen.
Pomona Zipser fügt Holz zu ihren Plastiken. Nicht mehr Gebrauchtes wird bei ihr recycelt und aufgewertet zu einer neuen Daseinsform. In diesen Arbeiten wird auch die Zeit sichtbar, denn ihr Material verbirgt seine Vergangenheit nicht. Mit Nägeln, Stiften und Schnüren verbindet sie ihre Holzstücke. Ausgehend vom Volumen erstrecken sich fast zeichnerische Bewegungen in den Raum und ertasten und bestimmen ihn.
Ute Essigs Zugang zum Raum ist völlig anders: Sie verändert die Bestimmung der Dinge. Sie setzt Pflastersteine aus feinem Porzellan auf den Boden. Aus Tassen stapelt sie eine Art Wirbelsäule. Bei ihren Skulpturen spielt das Verwandeln des Materials zu etwas Neuem eine große Rolle. Auch in ihren zweidimensionalen Stickbildern geht es um Begrifflichkeiten und Denkräume.
Claudia Busching ist Malerin. Das zweidimensionale Bild ist ihr Ausgangsort. Im Bildraum erforscht sie die Möglichkeiten, Räumlichkeit nur mit Farbe und Form zu evozieren. In ihren dreidimensionalen Objekten lotet sie die Gesetze der Statik aus; Hängen und Stehen, Gleichgewicht und Spannung sind Thema.
Jede Künstlerin vermittelt in ihrem Ausstellungsraum eine Übersicht über ihren speziellen Zugriff auf Raum. Die Besucher können bei Durchwandeln der Ausstellung in vier verschiedene Welten eintauchen. Gemeinsamkeiten und übergreifende Zusammenhänge werden sich bilden - bei jedem Betrachter andere.